April 26

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Wohlbefinden beim Hundetraining – Wichtig oder Quatsch?

By Claudia Hußmann

April 26, 2017

hundeerziehung, Hundetraining, wohlbefinden

Muss ein Hund um jeden Preis immer das tun, was Mensch gerade in den Sinn kommt – egal, wie es ihm dabei geht und wie er sich fühlt? Oder ist es Aufgabe des Menschen, dafür zu sorgen, dass der Hund sich beim Hundetraining wohl fühlt?

Was heißt Wohlbefinden beim Hundetraining?

Wir erwarten aus meiner Sicht heutzutage eine ganze Menge von unseren Hunden. Das Gute ist, dass Hunde auch gerne etwas tun. Wenn, ja wenn…

Leider sehe ich häufig Hunde, die einfach nur weg wollen und überhaupt kein Interesse daran haben, mit ihrem Menschen etwas zu machen. Man sieht förmlich, dass sie sich nicht wohl fühlen in der Situation. So macht es keinen Spaß und der Hund hat keine Lust auf Training. Er ist froh, wenn es vorbei ist.

Ich finde, wir Menschen tragen die Verantwortung dafür, dass unsere Hunde sich wohl fühlen und gerne mitmachen, wenn wir mit ihnen trainieren. Das verstehe ich unter Wohlbefinden. Wenn ich etwas mit meinen Hunden machen möchte, freuen sie sich und wollen unbedingt mitmachen.

Welche Faktoren spielen eine Rolle für Wohlbefinden beim Hundetraining?

Damit ein Hund gerne etwas mit seinem Menschen macht, kann dieser für einige „Wohlfühlfaktoren“ sorgen:Trick Minihund

  • Umwelt. Dazu gehören Dinge wie Temperatur, Umgebung, Feuchtigkeitsgrad, etc., aber auch Hilfsmittel wie eine Decke oder Schatten.
  • Art des Trainings. Es gibt immer viele Möglichkeiten. Nette und weniger nette. Wenn der Hund nicht gerne mitmacht, sollte man über die Art des Trainings mal nachdenken.
  • Gesundheitszustand des Hundes. Tut ihm etwas weh? Geht es ihm gut?
  • Ausreichend Wasser
  • Uhrzeit des Training
  • Eigene Körpersprache
  • Auswahl der Übungen
  • Beobachten des Hundes und bemerken, wenn er sich unwohl fühlt
  • KRITISCH hinterfragen
  • keine Bedrohungen oder Gewalt anwenden

Man sieht schon, es ist mehr als nur die Art des Trainings. Es fängt schon vor dem Training an und es hört auch nicht mit dem Training auf. Wenn man insgesamt dafür sorgt, dass der Hund sich bei seinem Menschen wohl und sicher fühlt und das beim Hundetraining fortsetzt, wird der Hund gerne mittrainieren und sich wohlfühlen dabei.

Woran hapert es häufig mit dem Wohlbefinden?

Ich habe den Eindruck, dass viele Menschen über dem eigenen Ehrgeiz oder den kritischen Blicken anderer Menschen das Wohlbefinden ihres Hundes aus den Augen verlieren. Da kommen so Sprüche wie

„Der muss auch bei 5 Grad und Dauerregen 10 Minuten in der Pfütze liegen!“

„Der darf niemals jemanden anknurren. Der muss zu jedem freundlich sein und sich von jedem anfassen lassen!“

„In dem Alter muss der doch erzogen sein!“

„Wenn der nicht spurt, musst du dem mal zeigen, wer der Chef ist. Dann klappt das schon!“

So lernt dein HundUnd dann beginnen die Menschen häufig damit, ihren Hund zu strafen, zu rucken, ihm jegliche normale Lautäußerung zu verbieten und tun Dinge mit ihren Hunden, bei denen er sich alles – bloß nicht wohl fühlt. Das muss nicht sein!

Das Gleiche gilt im sportlichen Bereich. Wenn es mein Ehrgeiz ist, Pokale zu gewinnen – die dem Hund übrigens völlig egal sind -, ist es aus meiner Sicht auch meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass das für den Hund ein Riesenspaß ist. Leider sehe ich häufig das Gegenteil. Da wird mit Mitteln und Methoden gearbeitet, dass Hunde versuchen, fluchtartig das Gelände zu verlassen, wenn die Leine mal fallen gelassen wird. Das ist von Wohlbefinden im Hundetraining weit entfernt.

Mich macht das unendlich traurig. Kein Mensch auf dieser Welt wird gezwungen, sich einen Hund anzuschaffen. Und keinem Hund auf dieser Welt liegt irgendetwas an einem Pokal oder einer Urkunde. Und nur weil uns Menschen so etwas wichtig ist, gibt es uns nicht das Recht, das Wohlbefinden des Hundes beim Training zu missachten.

Fazit

Bei allem Ehrgeiz, bei allem, was dein Hund lernen soll, vergiss niemals, für das Wohlbefinden deines Hundes zu sorgen und wirklich immer kritisch zu hinterfragen, wenn du hörst: „Der MUSS … „.

Danke dafür – auch im Namen deines Hundes

Claudia

 

Claudia Hußmann

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