„Ja, aber ich muss ihn doch davon abhalten, wenn er….“
„Und was mache ich, wenn er nicht tut, was ich will?“
Diese und ähnliche Fragen werden mir ganz oft gestellt, wenn ich Training mit Belohnung propagiere. Da man dabei den Hund für erwünschtes Verhalten belohnt, sollte man nicht so oft in Situationen kommen, wo der Hund etwas Unerwünschtes tut.
Natürlich klappt das nicht immer! Und von Zeit zu Zeit zeigt er Hund dann doch ein sogenanntes unerwünschtes Verhalten – also er tut etwas, was mir nicht gefällt. Vielleicht ist es auch gefährlich für meinen Hund oder es ist sogar jemand anders gefährdet.
Was also kann man in so einem Fall tun? Hör dir meine neue Episode vom Mein lieber Hund Podcast an und du erfährst es.
Episode 34 – Was tun bei unerwünschtem Verhalten?
Show-Notes
Oberstes Ziel ist und sollte bleiben, den Fokus auf die Verhalten zu legen, die man haben möchte und diese zu belohnen. Damit sollten unerwünschte Verhalten zum größten Teil vermieden werden.
Verschiedene Situationen
- Hund zeigt ein Verhalten, das für ihn und/oder die Umwelt gefährlich ist, z.B. Jagen.
- Hund zeigt ein Verhalten, das du – unbewusst oder unfreiwillig – belohnt hast, häufig Anspringen, Betteln, Aufmerksamkeit heischendes Bellen, etc.
- Hund zeigt während des Trainings etwas anderes als du ihm gesagt hast.
Verschiedene Maßnahmen für verschiedene Situationen
- Strafen, d.h. etwas Unangenehmes wird dem Hund hinzugefügt. VORSICHT: Sollte nicht verwendet werden, die Gefahr von Nebenwirkungen ist sehr groß.
- Anonyme Strafen: Auch da wird dem Hund ein Schreck eingejagt. Kann manchmal sinnvoll sein, wenn der Hund das Objekt (z.B. die Arbeitsplatte mit lecker Essen drauf) als gefährlich ansehen soll. Er sollte das aber nicht mit jemandem in Verbindung bringen können.
- Ignorieren: Eine hilfreiche Massnahme, wenn die Belohnung für das Verhalten deine Aufmerksamkeit ist. Hilft leider nicht bei selbstbelohnendem Verhalten.
- Management: Oft unterschätzt ist es eine ganz fantastische Maßnahme. Es wirkt sofort und in manchen Fällen reicht das sogar aus, z.B. wenn die Situation nur einmal im Jahr vorkommt. Oft ist aber zusätzlich hilfreich, ein
- Alternativverhalten trainieren: Du überlegst dir, was der Hund anstelle des unerwünschten Verhaltens tun soll und trainierst das. Eine geniale Lösung. Sehr nachhaltig und wenn du es erst mal trainiert hast, dann bist du das Problem wirklich los.
- Nicht belohnen: Auch, wenn es sich etwas merkwürdig anhört und viele mir dann sagen: „Aber ich habe ihn noch nie dafür belohnt!“, stellt sich oft heraus, dass genau das passiert. Auch und gerade beim Training ist das eine extrem gute Maßnahme. Der Hund wird nicht für Dinge belohnt, die man nicht haben möchte und schon tut er sie nicht mehr.
- Differenziert belohnen: Dabei belohnst du ganz tolle Versuche mit einer super Belohnung und für Versuche, die zwar nicht ganz falsch, aber nicht so schnell oder genau sind, wie du dir das vorstellst, nur mit einem Wort oder einem trockenen Keks. Beispiel: Dein Hund kommt sofort und schnell angerast, wenn du ihn rufst. Klasse, er kriegt 20 kleine Stückchen von dem Käse, den er so sehr liebt. Er kommt zwar, aber er trödelt unterwegs und hebt noch schnell das Bein. Er bekommt nur ein Stück Trockenfutter.
- Falschwort: Viele Menschen sagen „falsch“ oder „ups“ oder „nein“, wenn der Hund beim Training etwas tut, was sie nicht wollten. Es ist also Info gedacht und soll neutral sein. Ich mag und verwende es NICHT. Der Hund hat dabei bestenfalls gelernt, dass es keine Belohnung gibt, wenn er das Wort hört. Meist wird es einfach verwendet und die Menschen glauben, ihr Hund weiß, was sie meinen. Wer gut trainiert braucht es nicht. 🙂
Ein Quicktipp zu unerwünschtem Verhalten
Ignorieren leicht gemacht
Hier ein kleiner Denkanstoß zu Strafen:
Ressourcen und hilfreiche Links
Zahlreiche Trainingsanleitungen OHNE Strafen findest du auf folgenden Seiten:
- YouTube Kanal Mein lieber Hund
- Tipps (nicht nur) zur Welpenerziehung
- Tipps rund um den Hund von vielen verschiedenen Autoren
- Eine tolle Seite rund um Training mit positiver Verstärkung
In der nächsten Episode…
…habe ich gleich zwei Interview-Gäste zum Thema Hunde in sozialen Einrichtungen. Michaela Hares und Lisa Peitz von der Tierakademie Scheuerhof erklären, was es damit auf sich hat und was notwendig ist, damit man einen Hund dafür einsetzen kann.
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