Du kennst ja mein Motto, oder? Hundeerziehung soll einfach sein und Spaß machen. Denn was Spaß macht, macht man gerne und es fällt einem leicht. Und dann gelingt es auch.
Bei dir ist die Hundeerziehung alles andere als spaßig? Dann bist du vielleicht in der falschen Hundeschule.
Keine Lust auf Lesen? Dann hör einfach zu!
7 Anzeichen für eine unpassende Hundeschule
In diesem Beitrag geht es gar nicht darum, wie genau in der Hundeschule gearbeitet wird. Das ist ein Faktor, der sicher viel dazu beiträgt, ob man sich in der Hundeschule wohlfühlt oder nicht. Aber hier geht es darum, wie die Hundeschule zu dir persönlich passt.
Aber eben nicht der Einzige. Ich möchte hier 7 Dinge aufzählen, an denen du erkennst, dass die Hundeschule nicht zu dir passt.
1. Du freust dich nicht auf die nächste Stunde
Es kann immer mal vorkommen, dass man keinen Bock hat. Gibt ja so Tage. Das meine ich nicht. Was ich meine: Du hast grundsätzlich keine Lust auf die nächste Stunde. Du freust dich nicht darauf. Im Gegenteil. Du willst lieber gar nicht hin. Und wenn du nur noch hingehst, weil du bezahlt hast, bleib lieber gleich Zuhause.
2. Dein Hund will in der Hundeschule nicht aus dem Auto steigen
Womöglich will er zur Hundeschulzeit Zuhause auch schon gar nicht mehr ins Auto steigen. An der Hundeschule musst du ihn regelrecht aus dem Auto zerren, weil er dort gar nicht hin will.
Das deutet darauf hin, dass dein Hund sich dort sehr unwohl fühlt. Du musst dich dann nicht wundern, wenn nichts klappt. Wenn dein Hund dir zeigt, dass er da überhaupt nicht hin will, läuft etwas völlig schief.
3. Die Chemie stimmt nicht
Tatsächlich kann es der tollste Hundeplatz sein, die schickeste Trainingshalle, die Methoden entsprechen genau deinen Vorstellungen, die Zeiten passen perfekt und gefühlt jeder empfiehlt dir genau diese Hundeschule.
Aber irgendwie passt die Chemie zwischen dir und HundetrainerIn nicht. Kommt ja mal vor, dass es einfach nicht „menschelt“ zwischen zwei Personen. Tatsächlich kann das wirklich dazu führen, dass die beste Hundeschule einfach nicht zu dir passt.
4. Trotz Hundeschule ändert sich das Verhalten deines Hundes nicht oder wird sogar immer schlimmer
Natürlich wird dein Hund nicht in der Hundeschule trainiert.
Sondern du erhältst Anleitungen, wie du etwas mit ihm üben kannst. Damit das klappt, wirst du mit dem Hund auch wirklich üben müssen. Wenn du nur die eine Stunde in der Hundeschule übst, kann die Hundeschule nichts dafür, dass sich nichts ändert.
Aber wenn du die Anweisungen befolgst und mit deinem Hund wirklich übst, sollte sich das Verhalten zum Positiven ändern. Tut es das nicht, solltest du das ansprechen und Tipps bekommen, was du ändern kannst. Denn es gibt immer viele Wege und nicht jeder Weg ist für jedes Mensch-Hund-Team geeignet.
Vielleicht gab es auch einfach ein Missverständnis bei der Anleitung und mit einer kleinen Änderung klappt es.
Das solltest du auf jeden Fall klären können. Bekommst du die Anweisung, so weiterzumachen, obwohl es nicht funktioniert, könntest du über eine andere Hundeschule nachdenken. Denn viel vom Falschen hilft nicht weiter.
5. Du verstehst nicht, warum du etwas tun sollst und Nachfragen werden nicht befriedigend beantwortet
Wenn dir nicht einleuchtet, warum du etwas machen sollst, du das aber gerne wissen möchtest, frage nach. Ich frage immer nach. Hast du sicher schon gemerkt, dass ich viel frage.
Es ist dein gutes Recht, nachzufragen. Und auch eine Antwort zu bekommen. Es kann ja gut sein, dass es einen guten Grund gibt, etwas genauso zu machen.
Vielleicht gibt es aber auch keinen guten Grund und du tust gut daran, nachzufragen und es nicht zu machen. Die Entscheidung, ob du etwas machen möchtest oder nicht, liegt immer bei dir. Du hast die Wahl.
Wenn auf Nachfragen nur solche Antworten kommen wie „Weil man das eben so macht!“ oder „Das machen wir hier immer so.“, solltest du dich nicht abspeisen lassen. Frag einfach weiter, bis du eine befriedigende Antwort hast. „Warum mach man das eben so?“ „Warum…?“
Oder such dir eine andere Hundeschule.
6. Du fühlst dich nicht wohl mit dem, was dir in der Hundeschule geraten wird
Ganz ehrlich: Das ist so ein Punkt, den ich persönlich total wichtig finde. Du solltest nie Bauchschmerzen haben mit dem, was dir in der Hundeschule geraten wird. Wenn du auf keinen Fall mit Leckerli arbeiten möchtest, wirst du dich zum Bespiel bei mir nicht wohlfühlen.
Umgekehrt gilt das für den Einsatz von unangenehmen Maßnahmen genauso. Ich finde es sowieso unangebracht, damit zu arbeiten. Wenn es dir genauso geht, wirst du dich in so einer „Hau-Ruck-Hundeschule“ nicht wohlfühlen, mit dem was dir geraten wird.
Wenn du also bei einer Anleitung Bauchschmerzen hast und willst das nicht mit deinem Hund tun, dann tu es auch nicht. Suche dir eine andere Hundeschule, die besser zu dir passt.
7. Du bekommst keine (befriedigende) Antwort, wenn du ein Problem oder eine Frage hast
Damit meine ich nicht, dass in einem Rückruf-Kurs die Probleme mit der Leinenführigkeit gelöst werden müssen. Aber alle Probleme und Fragen, die zum Thema des Kurses passen, sollten beantwortet werden können.
Eventuell kann man dein Problem nicht im Rahmen des Kurses lösen, weil es über den Inhalt hinausgeht. In so einem Fall kannst du ja vielleicht eine Einzelstunde buchen oder es gibt einen Folgekurs. Auf jeden Fall solltest du nicht alleine gelassen werden damit.
Und hey, damit ein Problem gelöst werden kann, musst du es ansprechen. HundetrainerInnen sind keine Hellseher oder Gedankenleser.
Was ist für dich der wichtigste Punkt?
Es gibt bestimmt noch einige mehr Punkte und dein Bauchgefühl hat dir womöglich schon längst gesagt: „Geh da nicht mehr hin!“
Ich finde es immer bedenklich, wenn jemand mir sagt, er geht da nur noch bis zum Ende des Kurses hin, weil er den ja schließlich bezahlt hat.
Dazu fällt mir eine kleine Geschichte ein
Vor etlichen Jahren kam eine nette Dame mit ihrem 7 Monate jungen Golden Retriever zu mir in die Hundepension. Also sie ihn ablieferte, trug er ein Stachelhalsband. Auf meine Frage, ob sie ein anderes Halsband oder Geschirr für ihn mit hat, sagte sie
„Nein. In der Hundeschule haben sie gesagt, der Hund muss das Stachelhalsband tragen.“
Ich habe dann ein Halsband von mir rausgesucht und ihr das Stachelhalsband mitgegeben.
Was für ein wunderbarer Hund. Nach zwei Tagen kam er angerast, wenn ich gerufen habe. Nach nur 10 Minuten Training lief er ganz toll an lockerer Leine. Und er himmelte mich geradezu an. Wir zwei hatten 14 Tage richtig Spaß.
Als sein Frauchen ihn nach den zwei Wochen abholte, sagte ich ihr, was sie für einen tollen Hund hat. Ich habe ihr gezeigt, wie freudig er mitarbeitet und wie gut er das macht. Und habe ihr geraten, den Rest des Junghundekurses in der Hundeschule nicht mehr mitzumachen.
Weitere zwei Wochen später rief sie mich an und sagte mir: „Der Hund muss weg. Er hat meinen Mann gebissen und darf keine Sekunde länger im Haus bleiben.“
Auf Nachfrage erklärte sie, dass der Trainer in der Hundeschule den Hund am Stachelhalsband ins Fuß geruckt hat und dann lief der wie am Schnürchen.
Dann bekam ihr Mann die Anweisung, es genauso zu machen, was der wohl auch versuchte. Allerdings hat sich der Hund bei seinem Herrchen umgedreht und gebissen anstatt brav Fuß zu laufen. Das war es dann für diesen netten Hund in dieser Familie. Sehr traurig.
Zum Glück endete alles gut. Dieser tolle Hund fand innerhalb von 14 Tagen ein neues Zuhause, in dem mehr Verständnis für ihn aufgebracht wurde und es gab nie wieder Probleme mit ihm.
Wo ist bei dir Schluss? Wann passt für dich eine Hundeschule auf keinen Fall? Schreib es gerne im Kommentar.
Zusammenfassung
Hier nochmals die 7 Punkte in eine kurzen Übersicht. Trifft einer oder sogar mehrere auf dich und deine Hundeschule zu, solltest du über den Wechsel zu einer neuen Hundeschule zumindest mal nachdenken.
- Du freust dich nicht auf die nächste Stunde
- Dein Hund will in der Hundeschule nicht aus dem Auto steigen
- Die Chemie stimmt nicht
- Trotz Hundeschule ändert sich das Verhalten deines Hundes nicht oder wird sogar immer schlimmer
- Du verstehst nicht, warum du etwas tun sollst und Nachfragen werden nicht befriedigend beantwortet
- Du fühlst dich nicht wohl mit dem, was dir in der Hundeschule geraten wird
- Du bekommst keine (befriedigende) Antwort, wenn du ein Problem/eine Frage hast
Ich wünsche dir immer viel Spaß und Erfolg in deiner Hundeschule
Claudia
Das kann ich nur unterschreiben. Ich war in einer Hundeschule zum Welpenkurs, der mir von der ersten Stunde an nicht wirklich Spaß gemacht hat. Am Anfang dachte ich das wird noch, aber selbst nach der der vierten Stunde und einigen Videoanleitungen war nichts dabei, das ich als brauchbar, sinnvoll oder hilfreich erachtet habe.
Claudia hat mir dann glücklicherweise eine ganz tolle Hundeschule empfehlen können, zu der wir gehen jede Woche mit großer Freude hinfahren und tolle Übungen mit nach Hause nehmen.
Hört auf euer Bauchgefühl, auch wenn ihr meint weniger kompetent zu sein als die „Experten“ in der Hundeschule 🙂
Super, das freut mich. Ich kenne wirklich viele gute Hundeschulen.
Genau diese Entscheidung hatte ich gerade bei dem schönen Hobby Crossdogging. Von Anfang an hatte ich Schwierigkeiten mich mit den Regeln des Hundeplatzes und der Art der Trainerin anzufreunden.
Dabei haben uns die Übungen total Spaß gemacht. Naja, so ist das eben.
Danke für den tollen Beitrag. Für mich ist es schlimm, wenn man zu einer Übung nicht die entsprechende Anleitung bzw. eine Erklärung bekommt die dann auch logisch erscheint.
Ich habe schon einige Ihrer YouTube Video gesehen und hole mir immer wieder gerne Tipps!
Liebe Grüße Andrea
Hallo Andrea, freut mich, wenn dir meine Anleitungen helfen.
Viel Spaß weiterhin damit
Claudia